Eine Akupunkturbehandlung besteht aus dem Einsetzen von Stahlnadeln in wenige, ausgewählte Punkte, um das zuvor festgestellte Ungleichgewicht auszugleichen.

Die Nadeln sind sehr fein (0,25 mm ist die Normdicke einer Nadel), ihr Einstich wird zumeist als wenig schmerzhaft empfunden. Ein Gefühl der Schwere, des Ziehens oder auch wie elektrischer Strom ist wün- schenswert und zeigt dem Behandler, dass die Nadel das Qi im Punkt erreicht hat. Die Anzahl der Nadeln ist variabel und kann zwischen 2 und 15 liegen. Sie werden zwischen 20 und 30 Minuten lang im Körper belassen.

 

Eine weitere Behandlungsmöglichkeit, die zusammen mit der Akupunktur durchgeführt werden kann, ist die Moxibustion. Hierbei wird die Wolle von den Blättern des chinesischen Beifußkrauts (Artimesiae vulgaris) auf den Nadeln oder mit Unterlage (Knoblauch, Ingwer) über Akupunkturpunkten verglüht. Diese besonders heilsame Wärme aktiviert und stärkt die Lebensenergie Qi.

 

Die Akupunktur ist im Westen besonders durch die Behandlung von extrem schmerzhaften Zuständen wie Arthritis, Migräne und Neuralgien sowie durch

Operationen mit Akupunkturanalgesie bekannt geworden. Ihre Möglichkeiten sind jedoch viel umfassender. Sie reichen von akuten, infektiösen Krankheiten bis hin zu chronischen Organerkrankungen. Eine Auflistung der vielen Krankheitsbilder, die durch Akupunktur geheilt werden können, wäre jedoch irreführend, da die traditionelle Akupunktur den ganzen Menschen behandelt und nicht nur eine schulmedizinisch definierte Krankheit. Auch wenn zwei Patienten mit der gleichen Krankheit zur Behandlung kommen, werden sie, wenn die Ursachen verschieden sind, unterschiedlich behandelt. Die traditionelle Akupunktur versucht, Ursachen und Muster, die hinter der Krankheit liegen, zu erfassen und zu lösen.

Natürlich kann dort, wo ein Organ irreparabel geschädigt ist, auch die chinesische Medizin keine Heilung mehr erzielen! Sie kann hier jedoch lindernd eingreifen und evt. Medikamente mit starken Nebenwirkungen reduzieren helfen.

 

Das Ziel der Akupunktur ist es, den ganzen Menschen zu behandeln und nicht nur eine lokale Krankheit.

 

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine Liste von Erkrankungen veröffentlicht, die erfolgreich mit der Akupunktur behandelt werden können; hier einige Beispiele:

Erkältungen, Bronchitis, Asthma, Sinusitis, Kopfschmerzen, Migräne, Trigeminusneuralgie, Arthritis, Tennisellbogen, Ischialgie, Lumbago, HWS-Syndrom, Gastritis, Kolitis, Verstopfung, Durchfall, Konjunktivitis, Tinnitus, Katarakt, u.v.m.